Kai Peter-René Bagsik Dipl. Szenenbildner

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Seminare
Eine Einführung in die Szenenbildgestaltung

Wie wohnt eigentlich James Bond? oder
Was Architektur im Film erzählen kann


In den Seminaren zur "Einführung in die Szenenbildgestaltung" wird die Sprache des Szenenbildners vermittelt. Im Mittelpunkt stehen Übungen zu den künstlerischen, handwerklichen, technischen und organisatorischen Aspekten der szenenbildnerischen Arbeit.

Diese Übungen sind so gestaltet, dass sich der geneigte Teilnehmer durch die Bearbeitung im Laufe des Seminars einen doppelten Überblick verschafft:
Über die vielfältigen Facetten des Berufsbildes, wie es sich in der Praxis darstellt, und über die Geschichte des Szenenbildes in unterschiedlichen Stilepochen und stilistischen Ansätzen.

Was macht eigentlich ein Szenenbildner?

Das Szenenbild ist seit den Anfängen des Kinos eine der Säulen der Filmkunst. Der Szenenbildner, Szenograf, Produktionsdesigner oder Filmarchitekt - die Berufsbezeichnungen sind so vielfältig wie die verschiedenen Aufgabengebiete - erarbeitet gemeinsam mit den anderen "Heads of Department" die bildnerische Umsetzung der Drehbuchvorgaben.

Im Idealfall wird der Szenenbildner frühzeitig in die Projektentwicklung eingebunden, so dass unter Berücksichtigung von technischen und finanziellen Voraussetzungen nach seinen Vorschlägen das Drehbuch umgesetzt bzw. entsprechend modifiziert werden kann.
In seinen Verantwortungsbereich fallen nicht nur die architektonischen Fragen, sondern (mit Ausnahme der Schauspieler und des Kostümbilds) grundsätzlich alles, was später im Bild zu sehen sein wird: beispielsweise das Farbkonzept, die Möbel- und Requisitenauswahl, die Patina, die benötigten Fahrzeuge, die Licht- und Wettergestaltung.

Ein gelungenes Szenenbild überzeugt in dreierlei Hinsicht: Es funktioniert technisch, d. h. es ist im Rahmen des Budgets und der zeitlichen Vorgaben machbar, es funktioniert inhaltlich, indem es alle für das Verständnis der Szene bzw. des Films relevanten Informationen liefert, und es funktioniert emotional, weil es dem Zuschauer die gewünschte Atmosphäre und Stimmung vermittelt.

Ein Beispiel: Spielt eine Filmszene in der Küche eines Pärchens, muss der Szenenbildner für die rechtzeitige und finanzierbare Bereitstellung aller Requisiten und Materialien für die Gestaltung der Küche sorgen und sämtliche Elemente dem Drehbuch entsprechend anbringen, anordnen und herrichten:

Wenn die Figuren wohlhabend sind, sehen wir teure Geräte im Raum und gut situierte Nachbarschaft durchs Fenster, haben sie wenig Geld und wohnen schon seit Jahren hier, muss man die womöglich fabrikneu gekauften Geräte eher so auswählen, dass sie wie auf Flohmärkten zusammengekauft wirken, sie künstlich altern lassen und die Wände mit Stockflecken versehen.

Darüber hinaus bestimmen der jeweils aktuelle emotionale Zustand der Figuren und die Dramaturgie den Entwurf mit:

Ist das Paar frisch verliebt, wirkt die Küche romantisch und freundlich, trotten die beiden später routiniert durch ihren Alltag, wäre eine romantische Küche ein regelrechter Filmfehler, und falls die Frau ihren Partner umbringen will, wird sich auch das in der Küchengestaltung niederschlagen - vielleicht wird sie kälter oder düsterer, oder klaustrophobischer, das muss mit dem Regisseur besprochen werden.

Neben dem Kinofilm umfasst das Tätigkeitsfeld des Szenenbildners auch das Fernsehen, die Werbung, Musikvideos und den Eventbereich.

Wie wird in den Seminaren gearbeitet?

Exemplarische Filmszenen und Entwurfsbeispiele, die unterschiedliche Stilepochen, stilistische Ansätze und Filmgenres repräsentieren, werden gemeinsam interpretiert, auf szenenbildnerische Qualitäten und Probleme hin analysiert und zueinander in Beziehung gesetzt. Im Rahmen verschiedener Praxis-Übungen zu diesen Vorlagen entwickeln die Teilnehmer Stegreifentwürfe für szenische Bauten.

Ein Drehbuch bzw. Treatment wird in Bezug auf das Szenenbild analysiert. Zu ausgewählten Szenen werden Szenenbildentwürfe in zeichnerischer und argumentativer Form erarbeitet, anschließend werden die verschiedenen Lösungen diskutiert.

In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem vorgelegten Material und den erarbeiteten Lösungen lernen die Teilnehmer unterschiedliche Herangehensweisen und verschiedene Möglichkeiten des strukturierten Vorgehens innerhalb der szenenbildnerischen Arbeitspraxis kennen.
Sie erhalten einen Überblick über die Geschichte der Filmarchitektur, erwerben filmspezifisches Wissen bezüglich Raum- und Farbdramaturgie, Semiotik und Designgeschichte und werden mit filmarchitektonisch relevanten Begriffen und Zusammenhängen wie Storyboard, Kameraeinstellung, Kostümbild und On Location- bzw. Studiobau-Dreh vertraut gemacht.

Ein Script zum Seminar wird den Teilnehmern übergeben.


Was ist das Ziel der Seminare?

Nach einem Kurs sollten die Teilnehmer ein Grundwissen in szenenbildnerisch und filmarchitektonisch relevanten Fragen haben sowie ein Grundverständnis für den Ablauf eines Filmprojektes besitzen.

Das "Sehen mit den Augen eines Szenenbildners" ist das Ziel der Seminare. Diese Kenntnisse sind der erste Schritt dahin, selbständig nach einem Drehbuch/Treatment Vorschläge zur bildhaften Umsetzung eines Projektes machen zu können.

Was sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an den Seminaren?

Ein Grundwissen im architektonischen und bildnerischen Gestalten sowie ein Interesse am Medium Film sind von Vorteil für Teilnehmer dieses Seminars, die Bereitschaft zur differenzierten interpretierenden und erzählerischen Auseinandersetzung mit Dramaturgie und Figuren ist unabdingbar!

 
"Wissen Sie eigentlich, dass Sie eine große
Verantwortung tragen, wenn Sie eine Farbe empfehlen?"
"Bitte?"
"Ich meine, dass beispielsweise eine alleinstehende Frau, die zu Depressionen neigt, sich möglicherweise in einer violetten Sitzgruppe umbringt."

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